
Xiors - Sternendrache
Kalte Luft umwehte die dunklen Schuppen des großen Drachens, der weit oben auf den Klippen der Berge Manhiraja saß. Xiors - so heist der schwarze - besah sich von seinem Punkt aus die Erde. Keine Wolke war am Nachthimmel zu sehn, sodass er von dem höchsten Punkt der großen Kugel aus alles übersehen konnte. Es war still und kalt, genau das was er so mochte. Doch allein war er nicht, nicht mehr, denn vor einigen Stunden hatte er die Präsenz eines anderen Drachens ausgemacht.
Nun kam der Grünling ebenfalls an und gesellte sich zu ihm. Im Prinzip hatte Xiors nichts gegen andere Drachen, doch dieser hier - Kia - ging ihm schon gewaltig auf die Nerven. Er folgte dem schwarzen nunmehr ein halbes Jahr überall hin. Xiors war ein um anderes Mal gewillt ihn gänzlich zu fressen, brachte es aber nicht übers Herz. Kia war jung und unerfahren. Xiors erinnerte sich an dem Tag, als er über die Wälder flog und Rauch war nahm. Die Menschen hatten den Wald nieder gebrannt und einige Leute den Clan der Laubdrachen niedergemetzelt. Kia war auch fast darunter, doch der schwarze kam rechtzeitig an um den kleinen Grünen mit sich zu nehmen. Er war nicht größer als ein Pony, von daher trug der schwarze ihn im Maul. Doch seit dem Tag war Kia nicht mehr von seiner Seite gewichen. Sehr zum Leidwesen Xiors, der immer allein unterwegs war.
Doch hier oben, wo die Luft kaum da war und es kalt war, rollte sich das kleine grüne Ding zu seinen Pranken zusammen und schlief Seelig ein. Xiors bedachte den Jüngling und ein Lächeln bildete sich auf seinem Maul.
Wie säh es wohl aus, wenn er die Changse auf einen Sohn gehabt hätte?
Sein blick geriet in die Ferne und die Gedanken in die Vergangenheit.
Er war gerade mal 115 Jahre alt gewesen, als er auf die bezaubernde Sirámè stieß. Die bezaubernde Diamantdrachin seiner Träume. Sia war so herzlich und warm, so sanft und gütig aber auch bestimmt und wusste was sie wollte. Und damals wollte sie Ihn und er sie. Xiors gab ihr sein Herz, den Kuss eines Drachens, die Seele selbst. Und er hielt ihres immer noch tief in sich gefangen. Sias sanfte Stimme umschmeichelte immer noch seine Sinne und er erinnerte sich mit Grausen an jenen Tag, als die Menschen sich aufmachten zu den Drachenjagten. Wie oft hatte er und Sia angesehen, wie sie die Völker ihrer Artgenossen abmezelten. Damals waren sie beide so stolz, zu stolz um zu wissen, dass die Menschen selbst vor den Großen Völkern ihrer Art nicht Halt machten.
So war der Tag des Blutes gekommen, Xiors schwärzester Tag in seinem ganzen Leben. Er wollte zu seiner geliebten, als er schon von weitem Blut und Rauch vernahm. In den Höhlen des Clans kam Feuer raus, Xiors Herz setze aus und kalte Angst breitete sich aus. Weiter vor den Höhlen sah er das Schlachtfeld. Sias Mutter kauerte schwer verletzt an einem Felsen. "Wo ist Sirámè?" hauchte Xiors und berührte ihre Mutter sanft mit dem Maul. Diese öffnete ihre wunderschönen Grünen Augen, die ihre Tochter von ihr geerbt hatte. "Die Menschen... haben sie..." jeder Atemzug war eine Qual für sie und Xiors wusste, sie würde sterben, wie ihr Volk. "... finde sie... Stern... finde sie..." und damit ward auch ihre Seele im Reich der Dunkelheit. Mit einem Wütenden Aufschrei stieß der Schwarze sich ab und flog Richtung der Berge. Von da mussten die Menschen ja gekommen sein. Als sein Schatten über den See flog erblickte er am Rande dessen eine weiße Gestalt. Beinahe wäre Xiors in den See gefallen. Er kam zu spät. Sia lag am Rand des Sees, tot. Die Menschen hatten ihr das Herz raus gerissen. Drachen Herzen waren sehr begehrt. Auch ihre Hörner und einige Schuppen waren nicht mehr an ihren Plätzen. Diamantendrachen hatten nicht umsonst ihre Namen. Xiors lang lange neben dem Toten Körper seiner Geliebten. Lange um Abschied zu nehmen und dem Leben zu trauern, das er nun nicht mehr haben würde. In jener Nacht starb auch sein Herz. Sein Clan, oder wenigstens Er würde sich nur einmal Binden, und hier lag seine Tote Gefährtin. Eine andere würde er nicht haben wollen. Als die Sonne aufging und ihre leblosen Schuppen nicht mehr glänzten, überlies Xiors den Köper den anderen Wesen hier im Walde und den Bergen. So handhabte es dieses Volk. Mit müden und schweren Gedanken und einem solchen Zorn und Wut zog er auf gegen den Himmel um sich an jenen zu Rächen. Xiors war immer ein friedliebender Drache gewesen. Er hatte zwar gerne gefressen aber nicht immer alles verdaut um es als Nahrung auf zu nehmen. Er hatte sogar einige Menschen als Freunde, weil viele das Sternenvolk wegen ihres Wissens aufsuchten. Deshalb hatte Xiors nie Menschen angegriffen. Doch nun war Schluss, er wollte diese Menschen nicht mehr beschützen, nicht mehr frei laufen lassen. Immer doller zogen sich seine Flugmuskeln zusammen um ihn höher zu tragen. Sein Goldener Ring, den er von dem Diamantenvolk bekommen hatte, glänzte in der Sonne. Er würde sich Sirámès Herz wieder hohlen! An den Bergen angekommen drehte er in den Wolken seine Runde, bis er diese Ungeheuer sah. In einer großen Kolonie zu Pferden ritten sie den Nebelpass entlang, freuten sich über die Schuppen, die Herzen und die gute Ausbeute, tranken und missachteten allerlei Sachen. Xiors würde kurzen Prozess machen. Nur das Herz, ihr Herz war im wichtig! Als die Kolone den Pass fast erreichten, stürzte sich Xiors mit einem Brüllen auf den Weg. Er war doppelt so groß wie die Diamantdrachen. Mit einem weit aufgerissenen Maul stürzte er sich auf den Anfang der Kolone und verschlang die Menschen mitsamt Pferden und Proviant. Er würde sie nicht schonen, zu große Wut loderte in ihm. Dreimal musste er schlucken, bis sie endlich seinen Hals entlang rutschten, dann schnappte er nach den inzwischen begreifenden Menschen, die nun zur Flucht eilten. Dort in dem Karren befand sich Sia's Herz!
Den Karren nahm er in die Pranken und alle flüchtenden sammelte er nach einander ein. Mit vollem Magen flog man zwar nicht, aber es war im sichtlich egal. Sollten die Menschen doch sehen, wie sie ohne Sauerstoff und mit den Magensäften zurechtkamen. Das war noch viel zu Harmlos. Als Xiors keinen Menschen mehr wahrnahm suchte er Sias Herz. Manche Drachenarten hatten zwar ein Herz, ein Muskel, etwas fleischiges, aber es wandelte sich zu der Art, die die Drachen angehörten. So hielt der Drache einen großen, hellen Diamanten in der Hand, er leuchtete leicht in den Regenbogenfarben, wenn die Sonne drauf schien. Eine große Träne rollte aus seinen Augen über seine Schnauze auf das Herz und es fing leicht an zu Pulsieren. Xiors hob seine Brustschuppen an und ritze sich die Haut auf. Er hatte es schon bei seiner Tante gesehen, als ihr Gefährte gestorben war. Bei seinem Folk wurden so die Bänder nie getrennt. Mit einem leichten schmerzlichen Stöhnen legte er den Diamanten unter seine Haut. Blut quoll noch einige Zeit zwischen den Schuppen her, dann ward die Wunde aber wieder verschlossen. Sirámè würde immer bei ihm bleiben. Immer noch wütend, aber tief traurig zog sich Xiors nun gegen den Himmel und lies sich vom Wind dahin tragen, wohin dieser ihn eben brachte. Von nun an würde er doch ein Leben auf Wanderschaft beginnen. Allein.
Schmerzhaft rieb der Schwarze hier oben seine Brust. Ihr Herz pochte immer noch so dicht neben seinem, doch die Erinnerungen begrub er wieder tief. Vielleicht sollte er gütiger mit Kia sein. Er würde nie einen Sohn bekommen, aber nun hatte er die Changse ihm eine Heimat zu geben. Mit Tränen in den Augen nahm er den Grünen sanft in sein Maul und begab sich auf den Abstieg des großen Wissenden Berges.
Text, Picture and Charakter by me!
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Kalte Luft umwehte die dunklen Schuppen des großen Drachens, der weit oben auf den Klippen der Berge Manhiraja saß. Xiors - so heist der schwarze - besah sich von seinem Punkt aus die Erde. Keine Wolke war am Nachthimmel zu sehn, sodass er von dem höchsten Punkt der großen Kugel aus alles übersehen konnte. Es war still und kalt, genau das was er so mochte. Doch allein war er nicht, nicht mehr, denn vor einigen Stunden hatte er die Präsenz eines anderen Drachens ausgemacht.
Nun kam der Grünling ebenfalls an und gesellte sich zu ihm. Im Prinzip hatte Xiors nichts gegen andere Drachen, doch dieser hier - Kia - ging ihm schon gewaltig auf die Nerven. Er folgte dem schwarzen nunmehr ein halbes Jahr überall hin. Xiors war ein um anderes Mal gewillt ihn gänzlich zu fressen, brachte es aber nicht übers Herz. Kia war jung und unerfahren. Xiors erinnerte sich an dem Tag, als er über die Wälder flog und Rauch war nahm. Die Menschen hatten den Wald nieder gebrannt und einige Leute den Clan der Laubdrachen niedergemetzelt. Kia war auch fast darunter, doch der schwarze kam rechtzeitig an um den kleinen Grünen mit sich zu nehmen. Er war nicht größer als ein Pony, von daher trug der schwarze ihn im Maul. Doch seit dem Tag war Kia nicht mehr von seiner Seite gewichen. Sehr zum Leidwesen Xiors, der immer allein unterwegs war.
Doch hier oben, wo die Luft kaum da war und es kalt war, rollte sich das kleine grüne Ding zu seinen Pranken zusammen und schlief Seelig ein. Xiors bedachte den Jüngling und ein Lächeln bildete sich auf seinem Maul.
Wie säh es wohl aus, wenn er die Changse auf einen Sohn gehabt hätte?
Sein blick geriet in die Ferne und die Gedanken in die Vergangenheit.
Er war gerade mal 115 Jahre alt gewesen, als er auf die bezaubernde Sirámè stieß. Die bezaubernde Diamantdrachin seiner Träume. Sia war so herzlich und warm, so sanft und gütig aber auch bestimmt und wusste was sie wollte. Und damals wollte sie Ihn und er sie. Xiors gab ihr sein Herz, den Kuss eines Drachens, die Seele selbst. Und er hielt ihres immer noch tief in sich gefangen. Sias sanfte Stimme umschmeichelte immer noch seine Sinne und er erinnerte sich mit Grausen an jenen Tag, als die Menschen sich aufmachten zu den Drachenjagten. Wie oft hatte er und Sia angesehen, wie sie die Völker ihrer Artgenossen abmezelten. Damals waren sie beide so stolz, zu stolz um zu wissen, dass die Menschen selbst vor den Großen Völkern ihrer Art nicht Halt machten.
So war der Tag des Blutes gekommen, Xiors schwärzester Tag in seinem ganzen Leben. Er wollte zu seiner geliebten, als er schon von weitem Blut und Rauch vernahm. In den Höhlen des Clans kam Feuer raus, Xiors Herz setze aus und kalte Angst breitete sich aus. Weiter vor den Höhlen sah er das Schlachtfeld. Sias Mutter kauerte schwer verletzt an einem Felsen. "Wo ist Sirámè?" hauchte Xiors und berührte ihre Mutter sanft mit dem Maul. Diese öffnete ihre wunderschönen Grünen Augen, die ihre Tochter von ihr geerbt hatte. "Die Menschen... haben sie..." jeder Atemzug war eine Qual für sie und Xiors wusste, sie würde sterben, wie ihr Volk. "... finde sie... Stern... finde sie..." und damit ward auch ihre Seele im Reich der Dunkelheit. Mit einem Wütenden Aufschrei stieß der Schwarze sich ab und flog Richtung der Berge. Von da mussten die Menschen ja gekommen sein. Als sein Schatten über den See flog erblickte er am Rande dessen eine weiße Gestalt. Beinahe wäre Xiors in den See gefallen. Er kam zu spät. Sia lag am Rand des Sees, tot. Die Menschen hatten ihr das Herz raus gerissen. Drachen Herzen waren sehr begehrt. Auch ihre Hörner und einige Schuppen waren nicht mehr an ihren Plätzen. Diamantendrachen hatten nicht umsonst ihre Namen. Xiors lang lange neben dem Toten Körper seiner Geliebten. Lange um Abschied zu nehmen und dem Leben zu trauern, das er nun nicht mehr haben würde. In jener Nacht starb auch sein Herz. Sein Clan, oder wenigstens Er würde sich nur einmal Binden, und hier lag seine Tote Gefährtin. Eine andere würde er nicht haben wollen. Als die Sonne aufging und ihre leblosen Schuppen nicht mehr glänzten, überlies Xiors den Köper den anderen Wesen hier im Walde und den Bergen. So handhabte es dieses Volk. Mit müden und schweren Gedanken und einem solchen Zorn und Wut zog er auf gegen den Himmel um sich an jenen zu Rächen. Xiors war immer ein friedliebender Drache gewesen. Er hatte zwar gerne gefressen aber nicht immer alles verdaut um es als Nahrung auf zu nehmen. Er hatte sogar einige Menschen als Freunde, weil viele das Sternenvolk wegen ihres Wissens aufsuchten. Deshalb hatte Xiors nie Menschen angegriffen. Doch nun war Schluss, er wollte diese Menschen nicht mehr beschützen, nicht mehr frei laufen lassen. Immer doller zogen sich seine Flugmuskeln zusammen um ihn höher zu tragen. Sein Goldener Ring, den er von dem Diamantenvolk bekommen hatte, glänzte in der Sonne. Er würde sich Sirámès Herz wieder hohlen! An den Bergen angekommen drehte er in den Wolken seine Runde, bis er diese Ungeheuer sah. In einer großen Kolonie zu Pferden ritten sie den Nebelpass entlang, freuten sich über die Schuppen, die Herzen und die gute Ausbeute, tranken und missachteten allerlei Sachen. Xiors würde kurzen Prozess machen. Nur das Herz, ihr Herz war im wichtig! Als die Kolone den Pass fast erreichten, stürzte sich Xiors mit einem Brüllen auf den Weg. Er war doppelt so groß wie die Diamantdrachen. Mit einem weit aufgerissenen Maul stürzte er sich auf den Anfang der Kolone und verschlang die Menschen mitsamt Pferden und Proviant. Er würde sie nicht schonen, zu große Wut loderte in ihm. Dreimal musste er schlucken, bis sie endlich seinen Hals entlang rutschten, dann schnappte er nach den inzwischen begreifenden Menschen, die nun zur Flucht eilten. Dort in dem Karren befand sich Sia's Herz!
Den Karren nahm er in die Pranken und alle flüchtenden sammelte er nach einander ein. Mit vollem Magen flog man zwar nicht, aber es war im sichtlich egal. Sollten die Menschen doch sehen, wie sie ohne Sauerstoff und mit den Magensäften zurechtkamen. Das war noch viel zu Harmlos. Als Xiors keinen Menschen mehr wahrnahm suchte er Sias Herz. Manche Drachenarten hatten zwar ein Herz, ein Muskel, etwas fleischiges, aber es wandelte sich zu der Art, die die Drachen angehörten. So hielt der Drache einen großen, hellen Diamanten in der Hand, er leuchtete leicht in den Regenbogenfarben, wenn die Sonne drauf schien. Eine große Träne rollte aus seinen Augen über seine Schnauze auf das Herz und es fing leicht an zu Pulsieren. Xiors hob seine Brustschuppen an und ritze sich die Haut auf. Er hatte es schon bei seiner Tante gesehen, als ihr Gefährte gestorben war. Bei seinem Folk wurden so die Bänder nie getrennt. Mit einem leichten schmerzlichen Stöhnen legte er den Diamanten unter seine Haut. Blut quoll noch einige Zeit zwischen den Schuppen her, dann ward die Wunde aber wieder verschlossen. Sirámè würde immer bei ihm bleiben. Immer noch wütend, aber tief traurig zog sich Xiors nun gegen den Himmel und lies sich vom Wind dahin tragen, wohin dieser ihn eben brachte. Von nun an würde er doch ein Leben auf Wanderschaft beginnen. Allein.
Schmerzhaft rieb der Schwarze hier oben seine Brust. Ihr Herz pochte immer noch so dicht neben seinem, doch die Erinnerungen begrub er wieder tief. Vielleicht sollte er gütiger mit Kia sein. Er würde nie einen Sohn bekommen, aber nun hatte er die Changse ihm eine Heimat zu geben. Mit Tränen in den Augen nahm er den Grünen sanft in sein Maul und begab sich auf den Abstieg des großen Wissenden Berges.
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